FENSTERGALERIE ⋅ KUNSTPROJEKTE

Mona Freudenreich

→ Between here and there

Unsere Wahrnehmung von Zeit ist die Bedingung der Existenz, wie wir sie kennen. Eine fortlaufende Reihe von Ereignissen spinnt eine Geschichte, die wir dann unsere Biografie nennen und sie zu unserer Identität werden lassen. Doch keiner dieser Momente lässt sich festhalten – die Zeit ist ein flüchtiges Medium.
Ab 8.11. stellen wir Between here and there der Künstlerin Mona Freudenreich in unserer Fenstergalerie aus. Sie ist eine von vier Künstlerinnen, die wir in unserem Open Call für 2022 ausgewählt haben. Während ihres Auslandssemesters in Rumänien sammelte sie tagebuchartig das Filmmaterial für die „Zeitfenster“. Aus den Sequenzen wählte sie Stills aus, um aus fortlaufenden Bildern bewegte Malerei werden zu lassen. Die Materialität des weichen Samtes hüllt die Zeit in ein fassbares Kleid.

⟨ November 2022 ⟩

photo credit: Lena Guimont

Lena Guimont  → Friends and Family

 

Wie wird ein Porträt zu einem Porträt? Die entscheidende Frage ist: Was geschieht zwischen dem Fotografen und dem Motiv? Welche Rolle spielen sie bei der Erstellung eines Porträts? Stiehlt die Kamera einen Teil der Seele des Porträtierten? Oder ist das Porträt von einem Teil der Seele des Fotografen durchdrungen? Oder ist es eine Kombination aus beidem?

Fotografin Lena Guimont zeigt in unserer Fenstergalerie und im Projektraum fotografische Arbeiten, die 2021-22 entstanden sind: „Mit Friends and Family möchte ich herausfinden, was es bedeutet, eine Person zu fotografieren, die man gut kennt, und inwieweit ein Teil seiner Seele in das Bild einfließt.

⟨ Oktober 2022 ⟩

Ulli Grötz  → Die Pubertät

 

Die Gehirnzellen nehmen während der Pubertät ab, so habe ich das irgendwo im Internet gelesen. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber von Außen und mit etwas Abstand betrachtet, würde es manches erklären. Die Wahrheit ist natürlich komplexer und die meisten von uns sind durch diese Zeit mehr geschlingert als gelaufen, eine Zeit der seltsamen Körperzustände, der emotionalen Verwirrungen, der Ungerechtigkeit von und an der Welt.

Auf 2 Monitoren zeigt Ulli Grötz in unserer Fenstergalerie ihre kurzen Stop-motion-Animationen zum Thema Pubertät. Es geht um Launen, Pickel, Scham, Hormone, Sex etc. mit dem Fokus auf das wesentliche wird die komische Seite des ganzen Dramas sichtbar.

⟨September 2022 ⟩

ANNAMARIA KARDOS →  skip the script
〈 soft protest 〉 and guest projects

Die Ausstellung skip the script von Künstlerin Annamaria Kardos zeigte ‘soft protest‘ in verschiedenen Formaten, als soziale Interventionen und aktivierende Impulse. Im Mittelpunkt ihres Interesses steht der Konflikt zwischen unserem Wunsch nach Freiheit und der Kontrolle an von Institutionen geprägten Orten. Verankert sind die Arbeiten im neoliberalen Schulsystem Großbritanniens sowie in biografischen Bezügen.

PARALLELPROTOKOLL Edition Schule. Performative Lesung. Ein Projekt von AG Minimales Reisen der Kunsthalle Below mit einer Schule aus Berlin. Das Projekt wurde gefördert durch den Fonds Soziokultur aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

Back to school, food-art Kollaboration mit Kunstkollektiv HAKKAMOON, Miriam Neubauer und James Chan. Mit klassischen Puddings zitiert HK britische Schulküchen und experimentiert mit der Wahrnehmung von Regeln sowie dem Bedürfnis nach Freiheit und Individualität, die in diesem Kontext aufwachsende Menschen formen. Die Gäste sind eingeladen, ihre eigenen Schulerfahrungen an der Pudding Bar mit dem Kollektiv zu teilen.

⟨ August – Sept 2022 ⟩

JOSEPHINE RIEMANN →  ENTLASTUNGEN
drinnen = draußen, draußen = drinnen

Die Installation Entlastungen wurde von der Künstlerin Josephine Riemann für unsere Fenstergalerie konzipiert. Die Scheibe wird hier als Reflexionshorizont / Symmetrieebene / Schnittstelle zwischen Kunst und Wirklichkeit begriffen.

Dinge, Menschen, Geschehnisse im Innenraum sollen nach ‚draußen‘ gelangen, vor allem aber sollen Dinge, Menschen, Geschehnisse nach ‚drinnen‘, in den Ausstellungsraum gelangen. Dazu hat die Künstlerin Passant:innen nach ihren BeLASTungen befragt und ihre Äußerungen installiert. Die Grenze zwischen Innen und Außen wurde zur Finissage am 17.6. noch einmal durchbrochen: Besucher:innen von ‚drinnen‘ werden aufgefordert, ‚inhaltsschwere‘ Gepäckstücke zu wiegen und anschließend aus dem Projektraum zu schleudern.

⟨ Mai – Juni 2022 ⟩

KATHARINA KAMPH →

EINFALTEN / AUSFALTEN

Die Vielfalt ist Vielheit in unendlich viele Falten gelegt. Stell dir dabei nur eine geometrische Form vor. Dreidimensionales in der Fläche ausbreiten, – es glätten, plätten und wieder zurück zum Körper bringen.

Die Künstlerin Katharina Kamph zeigt eine Installation aus ihrer geometrischen Werkreihe Eikosi. Sie ist eine von vier Künstlerinnen, die wir aus unserem Open Call für eine Ausstellung in unserer Fenstergalerie 2022 ausgewählt haben.

Zur Finissage am 13.Mai konnten interessierte Besucher die Künstlerin auf einem Rundgang mit Oktaeder durch die Nachbarschaft begleiten. Jede:r trug dabei ein geometrisches Objekt aus Graupappe umher. Gemeinsam wurden Pappen zusammengefaltet und entfaltet: die Last wird umso leichter, auf je mehr Schultern wir sie verteilen.

⟨ April-Mai 2022 ⟩

STARKE FRAUEN

→ International Woman’s Day

Für den Weltfrauentag am 8. März haben wir gemeinsam die Namen vieler starker Frauen, die wir kennen oder gerne kennen würden, an unsere Popcorner Fensterfront geschrieben. Wir hätten noch sehr viele Namen hinzufügen können! Herzlichen Dank an alle, die dabei waren!

Und wir haben solidarisch auch Namen ukrainischer Künstlerinnen sichtbar gemacht #westandwithukraine

〈 März 2022 〉

YOUTH // TAKE OVER

In 2022 geben wir Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Ideen in unserer Fenstergalerie auszuprobieren und mit unserem neuen Format YOUTH // TAKE OVER zu präsentieren. Aktuell zu sehen sind Arbeiten von Vincent Guimont, 16 Jahre. Er interessiert sich für Kunst und Musik.

Hier bringt er seine Ideen mit Sprühfarben, Bleistiften, Kreide und Markern auf Papier. Vincent nutzt Text und coloriert seine Skizzen.

〈 Februar 2022 〉

LENA GUIMONT → AFTER HOURS

Im Dezember projizierte Fotografin Lena Guimont Arbeiten von fünf Berliner Fotograf:innen in unserem Fenster Wielandstrasse. Den Abschluß von AFTER HOURS würdigten wir mit einem kleinem Umtrunk und Finnisage am 12. Februar 2022, 17:00 – 19:00. Vielen Dank an alle, die vorbeigeschaut haben!

Beteiligte Fotograf:innen: Mercedes Debeyne, Inessa Dolinskaya, Markus Hahn, Lena Guimont und Ulrike Lachmann

〈 Dezember 2021, Finissage Februar 2022 〉

DORIS SPRENGEL → WALDFRAUENFARN

Intervention der Künstlerin Doris Sprengel, Direktorin ihres Blumen- und Pflanzenmuseums. Für ihre fiktiven Erzählungen zu Forscherinnen nutzt sie Methoden der Lokalrecherche, Feldforschung und Interviews zu geographischen, botanischen und historischen Themen.

Ihre oralen Historien entstehen durch Zeichnungen, Objektsammlungen und Collagen.

〈 Dezember 2021 – Januar 2022 〉

C.E. GUIMONT → FROM HOMONSHU

Monochrome Zeichnungen von C:E: Guimont.. „From Homonshu is a series of drawings from a 19th century Japanese fabric-pattern book, an artefact of the dawn of the age of mechanical reproduction of images. The drawings themselves hold a look back at what images meant then in comparison to the role they play today.“

Die Darstellung von Wellen und ‚Zuständen des Meeres‘ ist für ihn eine faszinierende zeichnerische Reise.

〈 November 2022 〉

LARISA LAUBER → SMOOTH OPERATOR

Großformatige Collage von Illustratorin Larisa Lauber. Sie arbeitet mit Illustration, Animation und Collage.

Larisa studierte an der Universität der Künste Berlin, hat an Spielfilmproduktionen mitgearbeitet, den Kurzfilm Die Nachtigall und die Rose gestaltet und viele Kinderbücher illustriert.

〈 Oktober 2021 〉

ANNAMARIA KARDOS → JUST LOOKING

Die textile Installation von Künstlerin Annamaria Kardos ‚Just Looking‘ spielt humorvoll mit der Mehrdimensionalität alltäglicher Wahrnehmungen und dem wechselnden Selbstverständnis sich und andere zu betrachten. Gefertigt wurde die Installation aus textilen Resten, deren Reste wiederum sammeln sich als unbestimmter Rand: it’s worth looking again!

〈 September 2021 〉

t o g e t h e r, a p a r t →

CAROL MANCKE, ANNAMARIA KARDOS

Ein kollaboratives Kunstprojekt von Annamaria Kardos und Carol Mancke, das gegenseitige Abhängigkeiten untersuchte, beim Zusammen- und Getrenntsein an zwei verschiedenen Orten

A collaborative art project by Annamaria Kardos and Carol Mancke exploring inter-dependence while being together and apart at two places

Machinaloci space / San Francisco and Popcorner project space / Berlin

〈 19-22 July 2021 〉

OPEN CALL → ALLES ANDERS

30 Tage mit 30 Arbeiten in den Medien Foto, Text, Collage, Dokumentation oder Skulptur und über Landesgrenzen hinweg. Beiträge von: Katrin Krschak, Birgitte Aasen, Anja Teske, Ulrike Lachmann, Lena Guimont, Katharina Schüssler, Tanja Schilling, Annamaria Kardos, Jolanda Dittrich, Larisa Laube u.a.

〈 Sommer 2021 〉